Aufgrund des spezifischen Grundstückcharakters ist das Gebäude
mit seiner über beide
Wohngeschosse durchlaufenden Glasfassade nach Westen bzw.
nach Nord-Westen
zum angrenzenden offenen Grünraum (Schulgelände) mit weitem
Blick über das Dorf
und die umgebende Landschaft hin orientiert.
Durch höchste Anforderungen
an die Ausführung der Gebäudehülle
ist hier beispielhaft aufgezeigt,
wie sich
qualitätvolle Passivhausbauweise auch
unter relativ schwierigen Umständen
(Nordhang und Hauptausrichtung West bis
Nord-West) realisieren läßt.
Die gesamte Umfassungskonstruktion sowie sämtliche Innenwände
sind aus
monolitischem Ortbeton in Sichtbetonqualität ausgeführt. Hierdurch wird
außer einem
sehr guten Wärmespeichervolumen auch eine, im Blower-Door Test
nachgewiesene,
außerordentlich hohe Luftdichtigkeit erzielt .


Der offen gestaltete Innenraum bietet vielfältige
Nutzungsmöglichkeiten mit überraschende Perspektiven
Durch integrierte Planung aller technischen Einrichtungen von
Anfang an wurden
mit den glatt geschalten und anschließend lediglich grundierten
Sichtbetonbauteilen
überdies erhebliche Kosten bei den Ausbaugewerken
eingespart.
Als Ergänzung und gleichsam im Kontrast fügen sich alle übrigen
verwendeten
Ausbaumaterialien, die im wesentlichen aus naturbelassenen
Holzoberflächen
(Lärche, Oregon Pine, Douglasie) bestehen, zu einem
harmonischen, ruhigen
und gleichzeitig modernen Gesamtbild ineinander.
Zurückhaltend dunkel gestaltete Einbaumöbel, in die geschickt
die notwendigen
technischen Anlagen der Raumbelüftung baulich integriert sind,
fungieren im offenen
Grundriss als Raumteiler.


Eingang mit Südgiebel und Westseite zum Garten
Das Wohnhaus ist mit einer komfortablen und
hocheffizienten
Kompaktlüftungsanlage, deren Wärmetauschersystem der Abluft ca.
92% Wärmeenergie
entzieht ausgestattet. Mit einem nachgeschalteten, über eine
thermische Solaranlage
gespeisten Heizregister, wird der überwiegende Teil der
Heizenergie bereitgestellt.
Für eine evtl. Zuerwärmung des Brauchwassers und zur
Heizungsunterstützung
kann bei Bedarf ein Gas-Brennwertgerät mit lediglich 0,9 �
1,5 kWh Leistung
zugeschaltet werden.


Der Bezug zum Garten ist am Haus Sanwald besonders spürbar
Der jährliche Heizwärmebedarf beträgt für die ca. 150 m2
Wohnfläche
15 kWh pro m2 und Jahr. Er liegt damit um etwa 70% - 80% unter dem
Heizwärmebedarf eines vergleichbaren Gebäudes das nach derzeitigem
gesetzlich gefordertem Energiesparstandard gebaut ist.
Das kompakte Gebäude ist ohne größere Kellerräume innerhalb des
beheizten Volumens konzipiert. Ausreichend Abstellflächen liegen
kostengünstig,vom Wohngebäude abgetrennt, durch Ausnutzung der
leichten Hanglage unter dem pavillonartigen Garagengebäude.
(W. Sanwald)