Seeberghalle Gemeinde Steinheim am Albuch
S e e b e r g h a l l e S ö h n s t e t t e n
Planung und Objektüberwachung:
Architektenbüro Sanwald, Steinheim am AlbuchProjektsteuerung: Gesellschaft für Umwelt- und Sozialplanung (GUS), Stuttgart
Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Walcher, Gussenstadt
Heizung-, Lüftung-, Sanitär- und Elektroplanung: Ingenieurbüro Grammer, Rottenburg
Bauphysik: Ingenieurbüro Ziegler, Aalen
Bauvermessung: Ingenieurbüro Junginger, Heidenheim
Sicherheits- und Gesundheitskoordinator: Ingenieurbüro Kayser und Kayser, Aalen
Prüfstatik: LGA Kempten
Erläuterungen
Nach mehrjähriger Standortsuche entschied sich der Steinheimer Gemeinderat 2000 zum Neubau einer Mehrzweckhalle und zum Abriß der in die Jahre gekommenen alten Turn- und Festhalle.
Das zur Ausführung vorgeschlagene städtebauliche Konzept ging davon aus, mit Hilfe des Neubaus die bereits vorhandene "Kulturelle Mitte" um Schule, Schwimmbad, Feuerwehr und Festhalle der Teilgemeinde Söhnstetten zu stärken. Mit dem maximal nach Norden gegen die Goethestraße verschobenen Gebäude konnte gleichzeitig der "Rote Platz" als Festplatz räumlich gefaßt werden.
Durch den Erwerb einer kleineren zusätzlichen Grundstücksfläche gelang es, die Hallengröße unter Beibehaltung wichtiger vorhandener Parkplatzflächen im Westen auf 18,00 x 34,00 Meter auszudehnen.
Mit der Planung des Hallenneubaus galt es die Aufgabe zu lösen innerhalb eines engen Budgetrahmens von unter 2,5 Mio Euro nach kostengünstigen Lösungen ohne nennenswerten Qualitätsverlust zu suchen.
Die Belange der Gemeinde, der Schulen und des Sports, wie auch die der kulturtreibenden Vereine wurden in einem eigens dafür gebildeten Projektausschuß berücksichtigt.
Beim Entwurf der Halle wurde besonderes Augenmerk auf eine gute architektonische Eingliederung des ca. 10.150 m³ umfassenden Bauwerkes in die Umgebung gelegt. Gleichzeitig wurde eine einfache und wirtschaftliche Gebäudegeometrie angestrebt. Eine Herausforderung, bei der die topographischen Gegebenheiten am Fuß des nach Norden ansteigenden Seebergs genutzt wurden.
Durch die ebene Erschließung von Foyer und Hallenraum vom "Roten Platz" aus wurden sämtliche hangseitig gelegenen Geräteräume erdüberdeckt und begrünt ausgeführt, um so das Bauvolumen optisch zu verkleinern. Anstatt unwirtschaftlicher "Dachlandschaften" mit Dachbelichtungen wurden flachgeneigte, zueinander versetzte Pultdachflächen mit Aluminium-Stehfalzdek-kung gewählt, die nach Süden zum Festplatz hin abfallen und in etwa den topographischen Verlauf der weiteren Umgebung widerspiegeln.
Anhand der Haupt- und Neben-dachflächen läßt sich die funktionale Gliederung des Gebäudes in Halle/Bühne und Foyer/Nebenräume ablesen.
Aufgrund der reinen Nordorientierung wurde als Tagesbelichtung die über 42,0 m lange Front der Nordseite großzügig mit einer 34,0 m langen und 6,50 m hohen, um 15 Grad gekippten Glasfassade versehen, die mit dem zurückversetzten Bühnentrakt und dem in Farbe und Material abgesetzten Dachgesims zur Gliederung des Volumens beiträgt und zum Dialog des Gebäudes mit seiner Umgebung einlädt.
Die Südseite bildet mit dem vorgelagerten zweigeschoßigen Foyer und Nebenraumtrakt die Platzbegrenzung gegenüber des bestehenden Schulgebäudes. Das einfache Rechteckvolumen erhält hier mittels vielfältiger Materialwechsel und durch das über einen Rücksprung gebildete Vordach als Eingangsseite, eine maßstäbliche Gliederung.
Das zweigeschoßige Foyer öffnet sich mit seiner transparenten Glasfassade und mit dem Haupteingang einladend zum "Roten Platz". Neben zentral gelegenem Küchenbereich mit hochfunktionaler Edelstahlausstattung, Anlieferung und Lager sind der behindertengerechte öffentliche WC-Bereich, Garderoben, Lehrer- und Bühnenumkleideräume sowie Hausmeister- und Abstellbereiche direkt an das Foyer angegliedert.
Über eine Freitreppe werden zwei Umkleideräume, Vereins und Mehrzweckraum sowie die offene Zuschauergalerie im Obergeschoß erschlossen. Als zweite Treppenanlage dient das sparsam zwischen Bühne und Halle eingesteckte Sportlertreppenhaus.
Für die zentrale Gebäudetechnik war eine Teilunterkellerung der Bühne ausreichend, da die Heizung der Mehrzweckhalle an die bestehende Schulzentrale aufgeschaltet werden konnte, wodurch zusätzliche Abstellflächen geschaffen werden konnten. Die mit ca. 7,5 m x 13,0 m großzügige Bühne wurde mit zeitgemäßer Bühnentechnik für Veranstaltungen aller Art ausgestattet und ist über einen separaten Bühnenabstellraum von außen anlieferbar.
Die Tragkonstruktion bilden kostengünstige Holzfertigteile, die als Kassettenelemente (2,5 m x 11,0 m) entwickelt wurden, und mit einer im Werk aufgebrachten, geschlitzten Holz-Akkustikdecke in kurzer Zeit aufgerichtet werden konnten. Raumgerüste für den Deckenausbau waren dadurch überflüssig. Neben größtenteils fertig eingebauten Oberflächen, Sichtbetonkonstruktionen und einfachen funktionalen Detaillösungen trugen handwerklich hervorragend ausgeführte Eigenleistungen beim Innenausbau zur Wirtschaftlichkeit des Projektes bei.
Gebäudedaten:
Hallengröße : 18,0 m x 34,0 m
Bühne : 13,0 m x 7,5 m
Geräteräume : 28,5 m x 5,0 m
Stuhlplätze : 648 Pers.
Tischplätze : 360 Pers.
Bauzeit :
Jan. 01 � Okt. 02Nutzfläche : 1.503 m2
Umb. Raum : 10.153 m3
Baukosten : 2,5 Mio. �
Text: Wolfgang Sanwald
Photo: Wolfgang Sanwald
Architektenbüro Sanwald
Schumannstrasse 1
89555 Steinheim a.A.
November 2002
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Seeberghalle Gemeinde Steinheim am Albuch
S e e b e r g h a l l e S ö h n s t e t t e n
Planung und Objektüberwachung:
Architektenbüro Sanwald, Steinheim am AlbuchProjektsteuerung: Gesellschaft für Umwelt- und Sozialplanung (GUS), Stuttgart
Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Walcher, Gussenstadt
Heizung-, Lüftung-, Sanitär- und Elektroplanung: Ingenieurbüro Grammer, Rottenburg
Bauphysik: Ingenieurbüro Ziegler, Aalen
Bauvermessung: Ingenieurbüro Junginger, Heidenheim
Sicherheits- und Gesundheitskoordinator: Ingenieurbüro Kayser und Kayser, Aalen
Prüfstatik: LGA Kempten
Erläuterungen
Nach mehrjähriger Standortsuche entschied sich der Steinheimer Gemeinderat 2000 zum Neubau einer Mehrzweckhalle und zum Abriß der in die Jahre gekommenen alten Turn- und Festhalle.
Das zur Ausführung vorgeschlagene städtebauliche Konzept ging davon aus, mit Hilfe des Neubaus die bereits vorhandene "Kulturelle Mitte" um Schule, Schwimmbad, Feuerwehr und Festhalle der Teilgemeinde Söhnstetten zu stärken. Mit dem maximal nach Norden gegen die Goethestraße verschobenen Gebäude konnte gleichzeitig der "Rote Platz" als Festplatz räumlich gefaßt werden.
Durch den Erwerb einer kleineren zusätzlichen Grundstücksfläche gelang es, die Hallengröße unter Beibehaltung wichtiger vorhandener Parkplatzflächen im Westen auf 18,00 x 34,00 Meter auszudehnen.
Mit der Planung des Hallenneubaus galt es die Aufgabe zu lösen innerhalb eines engen Budgetrahmens von unter 2,5 Mio Euro nach kostengünstigen Lösungen ohne nennenswerten Qualitätsverlust zu suchen.
Die Belange der Gemeinde, der Schulen und des Sports, wie auch die der kulturtreibenden Vereine wurden in einem eigens dafür gebildeten Projektausschuß berücksichtigt.
Beim Entwurf der Halle wurde besonderes Augenmerk auf eine gute architektonische Eingliederung des ca. 10.150 m³ umfassenden Bauwerkes in die Umgebung gelegt. Gleichzeitig wurde eine einfache und wirtschaftliche Gebäudegeometrie angestrebt. Eine Herausforderung, bei der die topographischen Gegebenheiten am Fuß des nach Norden ansteigenden Seebergs genutzt wurden.
Durch die ebene Erschließung von Foyer und Hallenraum vom "Roten Platz" aus wurden sämtliche hangseitig gelegenen Geräteräume erdüberdeckt und begrünt ausgeführt, um so das Bauvolumen optisch zu verkleinern. Anstatt unwirtschaftlicher "Dachlandschaften" mit Dachbelichtungen wurden flachgeneigte, zueinander versetzte Pultdachflächen mit Aluminium-Stehfalzdek-kung gewählt, die nach Süden zum Festplatz hin abfallen und in etwa den topographischen Verlauf der weiteren Umgebung widerspiegeln.
Anhand der Haupt- und Neben-dachflächen läßt sich die funktionale Gliederung des Gebäudes in Halle/Bühne und Foyer/Nebenräume ablesen.
Aufgrund der reinen Nordorientierung wurde als Tagesbelichtung die über 42,0 m lange Front der Nordseite großzügig mit einer 34,0 m langen und 6,50 m hohen, um 15 Grad gekippten Glasfassade versehen, die mit dem zurückversetzten Bühnentrakt und dem in Farbe und Material abgesetzten Dachgesims zur Gliederung des Volumens beiträgt und zum Dialog des Gebäudes mit seiner Umgebung einlädt.
Die Südseite bildet mit dem vorgelagerten zweigeschoßigen Foyer und Nebenraumtrakt die Platzbegrenzung gegenüber des bestehenden Schulgebäudes. Das einfache Rechteckvolumen erhält hier mittels vielfältiger Materialwechsel und durch das über einen Rücksprung gebildete Vordach als Eingangsseite, eine maßstäbliche Gliederung.
Das zweigeschoßige Foyer öffnet sich mit seiner transparenten Glasfassade und mit dem Haupteingang einladend zum "Roten Platz". Neben zentral gelegenem Küchenbereich mit hochfunktionaler Edelstahlausstattung, Anlieferung und Lager sind der behindertengerechte öffentliche WC-Bereich, Garderoben, Lehrer- und Bühnenumkleideräume sowie Hausmeister- und Abstellbereiche direkt an das Foyer angegliedert.
Über eine Freitreppe werden zwei Umkleideräume, Vereins und Mehrzweckraum sowie die offene Zuschauergalerie im Obergeschoß erschlossen. Als zweite Treppenanlage dient das sparsam zwischen Bühne und Halle eingesteckte Sportlertreppenhaus.
Für die zentrale Gebäudetechnik war eine Teilunterkellerung der Bühne ausreichend, da die Heizung der Mehrzweckhalle an die bestehende Schulzentrale aufgeschaltet werden konnte, replica uhren rolex wodurch zusätzliche Abstellflächen geschaffen werden konnten. Die mit ca. 7,5 m x 13,0 m großzügige Bühne wurde mit zeitgemäßer Bühnentechnik für Veranstaltungen aller Art ausgestattet und ist über einen separaten Bühnenabstellraum von außen anlieferbar.
Die Tragkonstruktion bilden kostengünstige Holzfertigteile, die als Kassettenelemente (2,5 m x 11,0 m) entwickelt wurden, und mit einer im Werk aufgebrachten, geschlitzten Holz-Akkustikdecke in kurzer Zeit aufgerichtet werden konnten. Raumgerüste für den Deckenausbau waren dadurch überflüssig. Neben größtenteils fertig eingebauten Oberflächen, Sichtbetonkonstruktionen und einfachen funktionalen Detaillösungen trugen handwerklich hervorragend ausgeführte Eigenleistungen beim Innenausbau zur Wirtschaftlichkeit des Projektes bei.
Gebäudedaten:
Hallengröße : 18,0 m x 34,0 m
Bühne : 13,0 m x 7,5 m
Geräteräume : 28,5 m x 5,0 m
Stuhlplätze : 648 Pers.
Tischplätze : 360 Pers.
Bauzeit :
Jan. 01 � Okt. 02Nutzfläche : 1.503 m2
Umb. Raum : 10.153 m3
Baukosten : 2,5 Mio. �
Text: Wolfgang Sanwald
Photo: Wolfgang Sanwald
Architektenbüro Sanwald
Schumannstrasse 1
89555 Steinheim a.A.
November 2002
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